Das Geschenk des Meeres , Julia R. Kelly , Roman , Mare Verlag , 350 Seiten
Tief ist das Meer und die Trauer …
Schon das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen , dieses tiefe Blau und das Haus auf den Klippen so geheimnisvoll . Aber die Geschichte hat mich in eine ganz andere Richtung geführt: Sie ist schwer, traurig und voller Schwermut.
Darum fiel es mir auch sehr schwer eine Rezension zu fassen. Das Buch habe ich in 3 Tagen gelesen. Die Bewertung ewig lang.
Die Autorin zeigt eine Welt, die von Trauer, Angst, Verlust und Schweigen geprägt ist. Vorurteile und unausgesprochene Wahrheiten hängen wie eine unsichtbare Last über den Figuren. Manchmal hatte ich das Gefühl, alles sei in eine große Blase aus Kälte und Unterdrückung gehüllt. Besonders bedrückend empfand ich das Schweigen der Menschen – dieses Nicht-miteinander-Reden, das so viel Schmerz erzeugt und gleichzeitig so viel verhindern könnte. Immer wieder dachte ich: Wenn die Figuren nur offener miteinander sprechen würden, könnte so vieles leichter, klarer und vielleicht sogar heilbarer sein.
Ja warum tun sie es nicht…..
Auch die Natur spiegelt diese Atmosphäre wider. Das raue Meer, die Stürme, der Schnee – all das wirkt fast unwirklich, als ob die Landschaft selbst Teil des Schicksals wäre. Und wenn das Meer sich wieder etwas nimmt, sei es Tiere oder mehr, bleibt ein Gefühl von Trostlosigkeit zurück.
Es ist kein leichtes Buch, aber ein tief berührendes. Es hat mich nachhaltig beschäftigt und mir gezeigt, wie viel Leid durch Schweigen entsteht – und wie viel leichter manches wäre, wenn Menschen einfach miteinander reden würden.
Da ich in letzter Zeit einige Verluste erlebt habe, berührt mich dieses Buch sehr aber ich glaube nicht, das es ein Buch für jedermann/frau ist. Deshalb tue ich mich auch sehr schwer mit der Empfehlung.
Von mir bekommt es 4 Sterne
Und vielen Dank für das Leseexemplar an Vorablesen