Ellin Carsta, , Die Wege der Söhne, Tinte&Federn Verlag, 301 Seiten
Es ist das erste Buch was ich von der Autorin Ellin Carsta lese aber schon der vierte Teil der Falkenbachs Saga. Die Söhne.
Am Anfang dachte ich , das es schwierig sein wird in diese Geschichte einzutauchen und deshalb schob ich dieses Buch etwas vor mir her.
Aber es war zwar nicht so schwierig sich schnell mit den vielen verschiedenen Familienmitgliedern auszukennen . Aber es wäre eine ungemein große Hilfe gewesen ein Personenregister ins Buch aufzunehmen um sich schneller zurechtzufinden.
Ihr direkter und schnörkelloser Schreibstil gefällt mir sehr gut . Sie beschreibt jeden Protagonisten klar und zeigt auf, was er denkt , wie er handelt und auch was er über andere denkt. Die Kapitel sind kurz und stellen jeweils einen Protagonisten in den Mittelpunkt, das gefällt mir sehr gut und man lernt sie so gut kennen und kann sich in die Person hineinversetzen . So greift ein Kapitel nach dem anderen ineinander. Wie bei einem Zopf nimmt es immer mehr Form an . Das einzige was mir verschlossen blieb sind das Alter der Protagonisten und bei Zweien wie sie zueinander stehen und durch was sie verbunden sind .
Es ist eine schwierige Zeit, die Nazis ,Hitler haben die Macht ergriffen und alle Zeichen deuten auf Krieg hin.
In diesem Teil steht die Generation der Söhne im Mittelpunkt und deren handeln und tun.
Das Gut Falkenbach, die Familie Lehmann und die Fabriken müssen ihren Beitrag leisten und haben einen Teil ihrer Produktion auf Waffenherstellung umgestellt.
Der judenhass , die Mobilmachung, die Gewalt der Wehrmacht , diese Rassengesetze .Die ständige Angst vor Entdeckung bei Regimekritikern…
So schrecklich die Zwangssterillisation, das Schicksal des Hausmädchens Inge, ging mir so unter die Haut. Diese ständige Angst vor Verrat , wem kann man noch trauen, zu wem seine ehrliche Meinung kund tun, das Denunziantentum, immer diese Sprüche, in unterschwelliger Art „du weißt das ich das melden müsste“ und die Konsequenzen sind dir schon klar.
Die eigene Meinung wird zum politikum und als Ablehnung gegen das Regime ausgelegt. Das eigene Denken ist unerwünscht, wird unterdrückt und kann schnell tödlich enden.
Eine furchtbare Zeit. Schon allein beim lesen stellen sich einem die Nackenhaare vor Entsetzen auf.